Ein ziemlich perfekter Angeltag.
Man stelle sich vor, ein See, eingebettet in grandiose Landschaft, glasklares Wasser und die Forellen steigen. So viele Ringe auf dem Wasser, dass es schwerfällt sich zu entscheiden welchen man zuerst anwirft.
Ansonsten Stille.
Es ist Mitte Juni, die Sonne scheint, das Thermometer zeigt etwas über 20°C und der Wind kräuselt nur hier und da ganz leicht die Wasseroberfläche.
Ein Fischadler zieht seine Kreise und weit entfernt, am anderen Ufer, sieht man die Bugwelle eines Bibers.
Und immer noch diese Stille. Und die wird uns den ganzen Tag begleiten.
Außer den Geräuschen, die wir selber verursachen, ein leises Raunen der Bäume am Ufer wenn der Wind über sie streicht oder gelegentlich ein sattes Schmatzen wenn eine Forelle ein Insekt von der Oberfläche schlürft, Stille.
Wir saugen noch einige Augenblicke die Stimmung in uns auf, dann machen wir die Kajaks bereit und setzen sie ins Wasser. Wir nehmen nur das Nötigste mit. Rute, Kescher, eine Box mit Ködern. Echolote sind auf diesem See nicht erlaubt. Um so besser, der ständige Blick auf den Bildschirm nimmt irgendwie etwas vom Erleben der Natur. Getränke, Verpflegung, Sonnencreme und Sicherheitsausrüstung dürfen auch nicht fehlen.
Dann sind wir bereit, die Paddel tauchen leise plätschernd ein und wir setzen uns in Bewegung, gleiten langsam auf ein Seerosenfeld zu. Hier ist das Wasser flach und etwas wärmer als im Rest des Sees, hier tummeln sich Insekten im Wasser und darüber, schillernde Libellen sirren über die Wasseroberfläche. Hier und da steigt ein Fisch zwischen den Seerosen.
Ich habe in den letzten Jahren die ultra leichte Angelei für mich entdeckt.
Und Spoons, was ja eigentlich nur leichte Blinker sind. Aber grade hier, zwischen den Seerosen, spielen die kleinen Metalllöffel ihre Stärken aus. Mit dem Kajak können wir uns an den Rand der Pflanzen legen, müssen maximal 10 bis 15 Meter weit werfen, können den Köder in offenen Stellen zwischen Blättern platzieren und dann langsam zwischen den Stängeln hindurchführen. Hänger sind durch die Einzelhaken selten.
Mitunter kommt der Biss unmittelbar nach dem Auftreffen des Köders, manchmal erst kurz vor dem Kajak.
Die Forellen in diesem See sind keine Riesen, meist zwischen 250 und 400 Gramm. Dafür um so zahlreicher. Wunderschön gezeichnet und wild entschlossen sich nicht fangen zu lassen. An der leichten Rute ein riesen Spaß.
Aber heute wollen wir nicht viele sondern große Forellen fangen. Und die gibt es im Nachbarsee.
Der ist über den Wasserweg zu erreichen. Eine Art Kanal windet sich über ca. 300 Meter durch eine traumhafte, sanfte Landschaft. Im Kanal herrscht eine leichte Strömung, das Kajak gleitet über langsam wogende Wasserpflanzen hinweg. Hinter jeder Biegung wartet ein neues Becken, ein kleiner Pool. Wir schieben das Heck des Kajaks vorsichtig zwischen die Schilfhalme am Ufer und können so entspannt ein paar Würfe machen. Hier tummeln sich ein paar Barsche und kleine Forellen. Nicht das was wir möchten aber Freude macht es auch.
Hinter der nächsten Biegung weitet sich der Kanal und wir paddeln auf den großen See. Der ist so groß, dass der Mut uns fast verlassen mag. Wie sollen wir hier den Fisch finden?
Auch hier suchen wir uns flache Bereiche mit Wasserpflanzen. Zwischen den Pflanzen stehen kleine Barsche und an den Kanten davor gehen die großen Forellen auf die Jagd.
Hier kann die Rute etwas gröber sein, die Köder etwas schwerer. Wir müssen mehr Wasserfläche absuchen, die Tiefe variieren, Strecke machen. Blinker, Spinner, Wobbler aber auch Fliegen, am langen Vorfach hinter einem Akryl Tropfen angeboten fangen.
Da wir ein paar Fische mitnehmen möchten ist eine kleine Kühlbox mit an Bord. Am Abend zuvor habe ich zwei Kunststoffflaschen mit Wasser gefüllt und eingefroren. Die halten den Fisch frisch und zur Not kann man das Wasser ja auch noch trinken wenn es wieder aufgetaut ist.
Wir bringen uns in Position, so dass der Wind uns langsam parallel zum Ufer, zu den Seerosen und den Kanten unter Wasser treiben lässt.
Ein Spoon von 5g ist montiert. Silbrig auf der Rückseite und auf der Vorderseite kupferfarben mit roten und schwarzen Aktzenten. Der entwickelt schon bei leichtem Zug ein fantastisches Spiel und taumelt unrhythmisch hin und her. Zuerst ein stürmischer Anfasser, ein Ruck in der Rute der einem ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht meißelt. Der hing leider nicht, aber kurz den Köder sacken lassen, noch mal ankurbeln und wieder den Köder taumeln lassen, Zack, da sitzt der Fisch. Eine schöne Forelle von gut über 500g.
Die darf wieder schwimmen. Jetzt wissen wir wo und wie wir fischen müssen.
Es kommen in den nächsten zwei Stunden noch ein paar schöne Fische dazu, die meisten dürfen wieder schwimmen.
Die Stunden vergehen, die Sonne zieht am blauen Himmel ihre Bahn und bevor wir den Rückweg antreten mache ich noch einige halbherzig letzte Würfe. An irgendwas fummel ich rum, vielleicht am Telefon um noch ein Bild zu machen. Der kleine 3g Spoon in schwarz, mit neonorangenen Streifen sackt einfach durch. Und auf einmal, wie aus dem Nichts ist die Rute krumm. Und ich hoffe dass sie nicht gleich wieder gerade wird. Der Fisch macht Druck, die Rolle singt und nur langsam bekomme ich ihn näher ans Kajak. Die leichte Rute verbeugt sich immer wieder vor dem Fisch. Endlich kommt er an die Oberfläche und ich kann ihn über den Kescher ziehen. Die Forelle ist nah am Kilo, schön gezeichnet, der Spoon hängt ganz knapp vorne im Maul. Der schöne Fisch darf auch wieder schwimmen.
Eigentlich schon der perfekte Anschluss für den Angeltag, aber ein kleines Highlight gibt es auf dem Rückweg noch. Als wir schweigend durch den Kanal zurück paddeln, sehen wir wie aus dem Nichts einen kleinen Rehbock direkt am Ufer stehen. Der weiß wohl nicht so recht für was er uns halten soll. Bleibt stehen und schaut uns neugierig an. Nach ein, zwei Minuten stakt er dann ruhig durch die niedrigen Büsche davon.
An diese Tage denke ich jetzt im Winter gerne und freue mich schon darauf, dass das Eis auf den Seen wieder schmilzt, die Wassertemperatur steigt und die Fische wieder aktiv werden.
So lange mach ich den Kamin an, binde Fliegen, sortiere meine Köder Boxen und träume vom Frühling.
Eine schöne Wintersonnenwende wünsche ich euch allen.
Und schöne Träume vom nächsten, ziemlich perfekten Angeltag.
Oli.
Man stelle sich vor, ein See, eingebettet in grandiose Landschaft, glasklares Wasser und die Forellen steigen. So viele Ringe auf dem Wasser, dass es schwerfällt sich zu entscheiden welchen man zuerst anwirft.
Ansonsten Stille.
Es ist Mitte Juni, die Sonne scheint, das Thermometer zeigt etwas über 20°C und der Wind kräuselt nur hier und da ganz leicht die Wasseroberfläche.
Ein Fischadler zieht seine Kreise und weit entfernt, am anderen Ufer, sieht man die Bugwelle eines Bibers.
Und immer noch diese Stille. Und die wird uns den ganzen Tag begleiten.
Außer den Geräuschen, die wir selber verursachen, ein leises Raunen der Bäume am Ufer wenn der Wind über sie streicht oder gelegentlich ein sattes Schmatzen wenn eine Forelle ein Insekt von der Oberfläche schlürft, Stille.
Wir saugen noch einige Augenblicke die Stimmung in uns auf, dann machen wir die Kajaks bereit und setzen sie ins Wasser. Wir nehmen nur das Nötigste mit. Rute, Kescher, eine Box mit Ködern. Echolote sind auf diesem See nicht erlaubt. Um so besser, der ständige Blick auf den Bildschirm nimmt irgendwie etwas vom Erleben der Natur. Getränke, Verpflegung, Sonnencreme und Sicherheitsausrüstung dürfen auch nicht fehlen.
Dann sind wir bereit, die Paddel tauchen leise plätschernd ein und wir setzen uns in Bewegung, gleiten langsam auf ein Seerosenfeld zu. Hier ist das Wasser flach und etwas wärmer als im Rest des Sees, hier tummeln sich Insekten im Wasser und darüber, schillernde Libellen sirren über die Wasseroberfläche. Hier und da steigt ein Fisch zwischen den Seerosen.
Ich habe in den letzten Jahren die ultra leichte Angelei für mich entdeckt.
Und Spoons, was ja eigentlich nur leichte Blinker sind. Aber grade hier, zwischen den Seerosen, spielen die kleinen Metalllöffel ihre Stärken aus. Mit dem Kajak können wir uns an den Rand der Pflanzen legen, müssen maximal 10 bis 15 Meter weit werfen, können den Köder in offenen Stellen zwischen Blättern platzieren und dann langsam zwischen den Stängeln hindurchführen. Hänger sind durch die Einzelhaken selten.
Mitunter kommt der Biss unmittelbar nach dem Auftreffen des Köders, manchmal erst kurz vor dem Kajak.
Die Forellen in diesem See sind keine Riesen, meist zwischen 250 und 400 Gramm. Dafür um so zahlreicher. Wunderschön gezeichnet und wild entschlossen sich nicht fangen zu lassen. An der leichten Rute ein riesen Spaß.
Aber heute wollen wir nicht viele sondern große Forellen fangen. Und die gibt es im Nachbarsee.
Der ist über den Wasserweg zu erreichen. Eine Art Kanal windet sich über ca. 300 Meter durch eine traumhafte, sanfte Landschaft. Im Kanal herrscht eine leichte Strömung, das Kajak gleitet über langsam wogende Wasserpflanzen hinweg. Hinter jeder Biegung wartet ein neues Becken, ein kleiner Pool. Wir schieben das Heck des Kajaks vorsichtig zwischen die Schilfhalme am Ufer und können so entspannt ein paar Würfe machen. Hier tummeln sich ein paar Barsche und kleine Forellen. Nicht das was wir möchten aber Freude macht es auch.
Hinter der nächsten Biegung weitet sich der Kanal und wir paddeln auf den großen See. Der ist so groß, dass der Mut uns fast verlassen mag. Wie sollen wir hier den Fisch finden?
Auch hier suchen wir uns flache Bereiche mit Wasserpflanzen. Zwischen den Pflanzen stehen kleine Barsche und an den Kanten davor gehen die großen Forellen auf die Jagd.
Hier kann die Rute etwas gröber sein, die Köder etwas schwerer. Wir müssen mehr Wasserfläche absuchen, die Tiefe variieren, Strecke machen. Blinker, Spinner, Wobbler aber auch Fliegen, am langen Vorfach hinter einem Akryl Tropfen angeboten fangen.
Da wir ein paar Fische mitnehmen möchten ist eine kleine Kühlbox mit an Bord. Am Abend zuvor habe ich zwei Kunststoffflaschen mit Wasser gefüllt und eingefroren. Die halten den Fisch frisch und zur Not kann man das Wasser ja auch noch trinken wenn es wieder aufgetaut ist.
Wir bringen uns in Position, so dass der Wind uns langsam parallel zum Ufer, zu den Seerosen und den Kanten unter Wasser treiben lässt.
Ein Spoon von 5g ist montiert. Silbrig auf der Rückseite und auf der Vorderseite kupferfarben mit roten und schwarzen Aktzenten. Der entwickelt schon bei leichtem Zug ein fantastisches Spiel und taumelt unrhythmisch hin und her. Zuerst ein stürmischer Anfasser, ein Ruck in der Rute der einem ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht meißelt. Der hing leider nicht, aber kurz den Köder sacken lassen, noch mal ankurbeln und wieder den Köder taumeln lassen, Zack, da sitzt der Fisch. Eine schöne Forelle von gut über 500g.
Die darf wieder schwimmen. Jetzt wissen wir wo und wie wir fischen müssen.
Es kommen in den nächsten zwei Stunden noch ein paar schöne Fische dazu, die meisten dürfen wieder schwimmen.
Die Stunden vergehen, die Sonne zieht am blauen Himmel ihre Bahn und bevor wir den Rückweg antreten mache ich noch einige halbherzig letzte Würfe. An irgendwas fummel ich rum, vielleicht am Telefon um noch ein Bild zu machen. Der kleine 3g Spoon in schwarz, mit neonorangenen Streifen sackt einfach durch. Und auf einmal, wie aus dem Nichts ist die Rute krumm. Und ich hoffe dass sie nicht gleich wieder gerade wird. Der Fisch macht Druck, die Rolle singt und nur langsam bekomme ich ihn näher ans Kajak. Die leichte Rute verbeugt sich immer wieder vor dem Fisch. Endlich kommt er an die Oberfläche und ich kann ihn über den Kescher ziehen. Die Forelle ist nah am Kilo, schön gezeichnet, der Spoon hängt ganz knapp vorne im Maul. Der schöne Fisch darf auch wieder schwimmen.
Eigentlich schon der perfekte Anschluss für den Angeltag, aber ein kleines Highlight gibt es auf dem Rückweg noch. Als wir schweigend durch den Kanal zurück paddeln, sehen wir wie aus dem Nichts einen kleinen Rehbock direkt am Ufer stehen. Der weiß wohl nicht so recht für was er uns halten soll. Bleibt stehen und schaut uns neugierig an. Nach ein, zwei Minuten stakt er dann ruhig durch die niedrigen Büsche davon.
An diese Tage denke ich jetzt im Winter gerne und freue mich schon darauf, dass das Eis auf den Seen wieder schmilzt, die Wassertemperatur steigt und die Fische wieder aktiv werden.
So lange mach ich den Kamin an, binde Fliegen, sortiere meine Köder Boxen und träume vom Frühling.
Eine schöne Wintersonnenwende wünsche ich euch allen.
Und schöne Träume vom nächsten, ziemlich perfekten Angeltag.
Oli.